Samstag, 30. Oktober 2010

Eingenommen

Der Alltag hat mich eingenommen, voll und ganz. Eigentlich sehr schön, wenn man viel zu tun hat und den ohnehin relativ kurzen Zeitraum bis Februar optimal ausfüllen kann. Manchmal ist es aber dann doch etwas anstrengend. Letztes Wochenende war ich noch bei Bernadette in Oklahoma, dieses Wochenende nun mit meinen Eltern in New York.
Bald will ich hier von meinen Bekanntschaften mit der Uni in Princeton schreiben, aber natürlich auch vom "richtigen" Amerika im Mittleren Westen und dem "Autumn in New York (& New Jersey)". Bis dahin kann ich nur einen kleinen Vorgeschmack via YouTube liefern und viel Vergnügen wünschen mit: Billy Holliday und Autumn in New York

Samstag, 16. Oktober 2010

Stadt am Meer

New York liegt direkt am Meer - das vergisst man schnell, wenn man sich einmal in den Hochhausschluchten oder im Gewurrle von SoHo befindet. Bestimmt geht es auch vielen Einheimischen so, wenn sie sich tagtäglich durch überfüllte Straßen quälen oder sich im Untergrund mit den Subways bewegen.
Einen ganz anderen Einblick und Ausblick auf New York hatte ich letzten Samstag auf der Halbinsel Sany Hook. In etwa 20 Kilometer Entfernung kann man von dort aus genau das bestaunen, was man im geschäftigen Treiben von Manhattan schnell vergisst: New York liegt direkt am Meer!
Bei Sonnenschein und einer kräftigen Meeresbriese ging es mit meinen Praktikumskollegen Nicola und Thomas auf Entdeckungstour entlang der Küste. Unglaublich, was da alles rumlag: halbe Fernseher, Kinderspielzeug, Schuhe, wohl so ziemlich alles was irgendwann in den Hudson oder East River geworfen wurde - irgendwie scheinen es doch viele New Yorker praktisch zu finden so direkt am Meer zu wohnen...

Montag, 11. Oktober 2010

Pionierarbeit

Vor ungefähr einer Woche kam mit der monatlichen Mitarbeiterzeitung auch eine kleine Broschüre in mein Büro. Es ging um die Unternehmensvision: "Siemens der Pionier". Ersteinmal musste ich schmunzeln über die schwulstigen Worte - typisch Strategieabteilung dachte ich mir - doch irgendwie passt die Idee mit der Pionierarbeit doch ganz gut zum dem was ich ich gerade mache.
Viele Leute haben bereits gefragt, warum ich eigentlich in Princeton bin, deshalb heute ein kurzer Bericht dazu. Für viereinhalb Monate bin ich als Praktikant bei Siemens Corporate Research (SCR) - einem Forschungszentrum mit etwa 400 Mitarbeitern, davon 100 Praktikanten. Die Leute kommen aus aller Herren Länder, allein in meinem Stockwerk sind mit Sicherheit 10 Nationen vertreten. SCR ist sozusagen ein perfektes Beispiel für den Pioniergeist des Unternehmens: es geht viel um Grundlagenforschung für Medizin, Energie und Industrie.
Meine Forschungsgruppe heißt "Production & Processes", eine Abteilung die viel mit den amerikanischen Siemensstandorten zusammenarbeitet. Erst seit zwei Jahren gibt es hier in Princeton einen Außenstelle - die meisten Mitarbeiter sitzen nach wie vor in München. Pionierarbeit also auch hier, soll doch die Abteilungsaktivität in Amerika wachsen.
Da ich mich unteranderem mit einer Marktstudie beschäftigen darf, fühle ich mich natürlich auch ein wenig wie ein Pionier - Spaß macht es auf jeden Fall schon jetzt. Meine Kollegen sind freundlich, mein Chef super und die erste Dienstreise für zwei Tage nach Pittsburgh war absolut spannend! Wer mehr über SCR und die Abteilung wissen will kann das gerne tun:
http://www.siemens.com/innovation/de/ueber_funde/corp_technology/research_technology/technologieabteilung/corp_research_usa.htm
http://www.siemens.com/innovation/de/ueber_funde/corp_technology/research_technology/technologieabteilung/processes.htm

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Gute Freunde

Vergangenen Samstag war es endlich so weit: New York City! Zum ersten Mal überhaupt. Mit einem etwas aufgeregten Gefühl gings mit meinen Kollegen Nicola und Thomas über die Route 1 nach Jersey City um dort unser Auto zu parken - zugegeben, eine nicht unbedingt vertrauenserweckende Gegend.

Rein in die U-Bahn, raus aus der U-Bahn und ich stand Mitten in Manhattan, zwischen all den Hochhäusern, Menschenmassen, Autos und Geschäften. Kurzum: atemberaubend! Da das Wetter schön war und wir uns einfach etwas von der Stadt treiben lassen wollten, gings über den Times Square direkt in den Central Park - Sonnenbaden zwischen Wolkenkratzern.

Der Tag war einfach genial. Später waren wir unteranderem noch im In-viertel SoHo, anschließend in Chinatown, Little Italy und auf der Washington-Bridge. Dort die einsetzende Nacht zu erleben war unvergesslich.

Mit müden Füßen, einem kühlen Bier im Bauch und einer absolut zufriedenen Stimmung gings Mitternach zurück nach Princeton. Spätestens auf der Heimfahrt war mir klar: zwischen New York und mir wird eine gute Freundschaft entstehen.

Sonntag, 3. Oktober 2010

170 Prospect Ave

Nach zwei Wochen Holiday Inn heißt es nun endlich Zimmer beziehen und sich heimisch fühlen. Zwar war die Suche nach einer passablen Bleibe zu passablen Preisen schwer, doch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und so wohne ich nun bei meiner Landlady Roselyn zur Untermiete. Roselyn - eine emigrierte Schweizerin - wohnt in einem netten, 100 Jahre alten Backsteinhaus mitten in Princeton, direkt neben den ersten Campusgebäuden und somit auch direkt in der Stadtmitte. Den ersten Stock teile ich mir mit einem Forschungsassistenten der Uni, jeder hat sein eigenes Zimmer und Bad. Ein bisschen skurril ist das Haus in der Prospect Avenue allerdings schon, denn irgendwie scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: mein Schreibtisch - ein alter Sekretär, mein Bett - wie im Märchen und die Zimmerdecken hellblau... Bin schon gespannt, was ich in dem alten Hexenhaus noch alles erlebe - sicher ist 170 Prospect Avenue noch die ein oder andere Geschichte wert.